Die Situation für die Wirtschaft ist brenzlig, physische Netzwerktreffen wirken absurd und fühlen sich nicht richtig an. Umso mehr freute sich das INNONET Kunststoff, eines der größten Unternehmensnetzwerke der Kunststoffbranche, über ein virtuelles Wiedersehen mit den Netzwerkpartnern. Mittels einer ersten „Online-Live-Vorführung“ berichtete es über die Expertise eines seiner Mitgliedsunternehmen. Vor der Kamera stand die plasma technology GmbH aus Herrenberg. Über 40 interessierte Teilnehmer verfolgten die spannende und hochinteressante Fachveranstaltung hinter dem Bildschirm.
Jörg Eisenlohr, Geschäftsführer und Gründer der plasma technology GmbH zeigte sich bei seiner Begrüßung über diese großartige Resonanz sichtlich gerührt und dankte dem Netzwerk für die einzigartige Möglichkeit. Er eröffnete das Webmeeting mit einem kurzen Überblick über seine, in 15 Jahren gewachsene Unternehmensexpertise im Bereich der Plasmatechnologie: „Wir verstehen uns auf Prozess- und Produktentwicklungen bis hin zur Fertigung von Kleinserien in 2 bis 400 Liter-Anlagen am Standort“. Großanlagen bis 60.000 Liter Kammervolumen werden mit Kooperationspartnern realisiert.
Danach galt es die Neugierde des Fachpublikums anhand diverser Musterbeispiele aus dem Alltag zu wecken, die alle die gleiche Botschaft trugen: „Durch die Behandlung mit Plasma erfolgt nicht nur eine Reinigung und Aktivierung, sondern eine hauchdünne Funktionalisierungsschicht der Oberfläche, die dann die Haftung von diversen Systemen signifikant verändert“, so Eisenlohr zu den Vorzügen der Verfahrenstechnologie.
Besonderes Highlight des interaktiven Onlineformates war die anschließende experimentelle Vorführung der Plasmatechnologie, bei der Auswirkungen auf Oberflächen, Oberflächenspannung und Haftungsverbesserungen sowie spannender Behandlungseffekte anschaulich demonstriert und live gemessen wurden. Hierzu präsentierte Achim Rentschler von der plasma technology zunächst das optische Farbspiel der Plasmazündung unterschiedlicher Gase an der Laboranlage: So wird beispielsweise bei der Zündung von Luft bzw. Stickstoff eine violette, bei Helium dagegen eine türkise Färbung erzeugt. Letztes also ein künstlich hergestelltes Nordlicht, ähnlich wie in der Atmosphäre.
Im nächsten Schritt wurde das eigentliche Testobjekt, ein Träger im Labormaßstab aus Polypropylen (PPE) einer Standard-Plasmabehandlung zur Verbesserung der Oberflächenhaftung unterzogen. Was mit bloßem Auge nicht sichtbar war, zeigte Julius Nass mittels einer Kontaktwinkelmessung am PC: Bereits eine zweiminütige Plasma-Behandlung erhöhte die Oberflächenspannung des aufgebrachten Wassers signifikant. Die gemessenen Werte konnten bei der anschließenden Kontrolle mit einer Testtinte live belegt werden.
Jörg Eisenlohr und sein Team sind von den vielen Vorzügen der plasmagestützten Oberflächen-Behandlung, die zudem auch noch eine umweltfreundliche und nachhaltige Lösung für die Kunststoffindustrie und auch für andere Materialien darstellt, absolut überzeugt.
Udo Eckloff, Fachreferent Kunststoff beim INNONET Kunststoff, Mitinitiator des Events und Kameramann vor Ort freute sich über den gelungenen Auftakt: „Unsere Netzwerk-Aktivitäten sind im Augenblick leider sehr stark eingeschränkt. Mit dem INNONET special bieten wir unseren Partnern gerade in dieser schwierigen Zeit eine exzellente Plattform für fachlichen Austausch und Netzwerkinteraktionen – wenn auch nur virtuell“. „Darüber hinaus bietet das Format unseren Partnerunternehmen eine tolle Gelegenheit, ihre Expertise vor Fachpublikum zu präsentieren und die Zuschauer haben bei der Live-Vorführung das Gefühl fast mit dabei zu sein“, ergänzte Janet Rosenberger vom INNONET, die die Veranstaltung technisch aus dem Plastics InnoCentre, der physischen Netzwerkheimat in Horb am Neckar begleitete.
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